Warum Wache Ost?

Auf den Spuren unseres Namens unterwegs.

Der benachbarte Berzdorfer See war von 1946 bis 1997 ein Braunkohletagebau zur Versorgung der bis zu 3 Großkraftwerke in unmittelbarer Nähe mit Rohbraunkohle und damit von großer Bedeutung für die Energieversorgung der damaligen DDR. Zum Tagebau gehörten zahlreiche große Industriebauten, die sogenannten Tagesanlagen, von denen noch einige Gebäude in der Nähe vorhanden sind. Sie dienten hauptsächlich als Werkstätten, Büro- und Sozialgebäude.

Direkt nebenan befand sich der Hauptzugang zum einstigen Betriebsgelände mit Schrankenanlage, Pförtnergebäude und Betriebsfeuerwehr (Schlauchturm). Da sich dieses Gebäude im Osten des ehemaligen Tagebaus befand, wurde es als „Wache-Ost“ bezeichnet. Durch diese „Wache“ gingen täglich hunderte Beschäftigte auf ihrem Weg zur- bzw. von der Arbeit.

Die Gebäude, die sich auf unserem Grundstück befinden, gehörten zum ehemaligen „Kfz-Hof“. Hier waren die Fahrzeuge und das Personal stationiert, die die Arbeiter in dem weitläufigen Betriebsgelände zu ihre Einsatzorten (Baggern, Bandstationen, Großgeräte, Planierraupen usw.) fuhren. Das jedoch zu jeder Schicht (Früh-Spät-Nacht- oder Tagschicht) und bei jedem Wetter.

Als Fahrzeuge wurden größtenteils geländegängige LKWs mit Kofferaufbauten für den Personentransport benutzt, die sich teilweise durch tiefen Schlamm graben oder über vereiste und verwehte Wege kämpfen mussten. In dem Gebäude mit unseren Ferienzimmern befanden sich die Büros der Einsatzplanung, die Werkstattleitung, denn die Fahrzeuge mussten stets einsatzbereit sein und in der kurzen Pausen gewartet und repariert werden sowie Aufenthalts-u. Sozialräume für das Fahrpersonal.

Das Gebäude selbst wurde 1972 von einer tschechischen Firma erbaut. Die angrenzenden Backsteingebäude stammen aus den frühen 1950er Jahren.